Wirtschaftliche Verbesserungen der KMU-Situation nicht verschenken
KVO-Revision schenkt Verbesserungs-Chancen für KMU
Cosmetic Business stellt hier das umfangreiche wirtschaftliches Lobby-Prgramm vor.
Wir befürchten, dass für die wirtschaftlichen Interessen mittelständischer und kleiner Firmen (KMU) nicht alle Chancen umfassend bei der Überarbeitung (Revision) der neuen Kosmetikverordnung (KVO) vertreten werden. Beispiele für nur begrenzte Interessenvertretung finden Sie hier und auch zweitens hier
Die Cosmetic Business Alliance hat daher ein umfassendes Lobby-Programm zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von KMU in Zusammenhang mit der Kosmetik-Verordnung aufgestellt und der EU Kommission zur Umsetzung vorgelegt.
Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Punkte jeweils einzeln vor und erklären fachliche Details.
Lobby-Ziel (1): Längere Übergangsfristen für Produkt- oder Verpackungs-Änderungen.
a) Einkaufsmengen
KMU haben erhebliche Nachteile den großen Kosmetikfirmen gegenüber, weil Lieferanten für Rohstoffe und Fertigpackungen die Abnahme relativ großer, nicht in einer Charge verbrauchbaren Einkäufe verlangen. Diese großen Mengen müssen eingekauft und bevorratet werden. Zu kurze Übergangsfristen könnten die Vorräte wegen Verboten oder Einschränkungen unbrauchbar machen, Übergangsfristen müssen zukünftig diese wirtschaftlichen KMU-Belastungen berücksichtigen.
b) Zeitbedarf für Umstellungs-Verfahren
Durch Einschränkung oder sogar Stoffverbot wird die Entwicklung neuer Rezepturen notwendig. Selbsternannte KMU-Vertreter können diese Probleme bei fehlender praktischer Erfahrung natürlich nicht kennen, da sie häufig noch nie Rezepturen entwickelt und bis zur Produktionsrefe geführt haben. Es werden nämlich Wochen für Rohstoff-Recherche + Bemusterungen gebraucht, neue Rezepturentwicklungen benötigen schon einige Wochen Arbeit im Labor, der Minimum-Block von 3 Monaten für Stabilitätstest kann nicht ohne Verlust der Zuverlässigkeit verkürzt werden, erst nach Abschluss der Produktentwicklung kann die Sicherheitsbewertung angefertigt werden, Druckunterlagen müssen dann überarbeitet und in Auftrag gegeben werden und dann kommen noch die Lieferzeiten der Verpackungsindustrie …..
Lobby-Ziel (2) Ergänzung des Artikel 20 um Bio + Naturkosmetik-Definition
Nach Darstellung des deutschen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist „bio“ ein Synonym für „öko“. Somit fällt Bio und Naturkosmetik auch unter die Pflichten der EmpCo.
Private Vertrauenssiegel mit dem Ziel, ein Produkt in Bezug auf ihre ökologischen Merkmale (= bio) hervorzuheben, sind ‚Nachhaltigkeitssiegel‘ gemäß EmpCo-Glossar und unterliegen damit auch den Vorschriften der EmpCo EU-Richtlinie.
Wegen dieser unklaren Abgrenzung der Kosmetik von Umweltthemen ist es dringend erforderlich, im KVO Artikel 20 nun „Bio und Naturkosmetik“ rechtssicher zu definieren und von den Regelungen der EmpCo abzugrenzen.
Lobby-Ziel (3) KVO-Anhänge II bis VI benutzerfreundlicher formatieren
Wer schon einmal nach den Regulierungen einzelner Kosmetik-Stoffen gesucht hat, hat viel Zeit beim Suchen verschwendet. Wir beantragen Nutzer-freundliche Formatierung.
Lobby Ziel (4) kostengünstigere Sicherheitsbewertung für KMU
Da die Sicherheitsbewertung Risiko-basierend und nicht Gefahr-basierend ist und das Risiko bei kleinen Verkaufsmengen entsprechend geringer ist, sollte der Anspruch an KMU Sicherheitsbewertungen Risiko-basierend verringert werden.
Die Unbedenklichkeit von 90% aller denkbaren Rohstoff-Kombinationen wurde in Millionen von Sicherheitsbewertungen bereits dokumentiert und wird mittels KI zur Erstellung einer zuverlässigen Sicherheitsbewertung nutzbar. Die ersten Schritte (Nutzung vorhandener Daten-Kombinationen) sind bereits jetzt schon Stand der Technik bei bisherigen Sicherheitsbewertungen.
Es sollte also ein neuer KVO-Anhang für KMU-Erleichterungen zugefügt werden: Anpassung der KVO-Anforderungen an die wirtschaftlichen Potenziale von KMU nach der 1 JaTo-Regelung. Unterhalb 1 JaTo-Verkaufsvolumen erfolgen Regelungen zur angemessenen Reduzierung der KVO-Anforderungen.
Lobby Ziel (5) Digitale Kennzeichnung der Produkt-Angaben
Die physikalische Produkt-Kennzeichnungspflichten werden immer umfangreicher (z.B. 82 zukünftig zu deklarierende Allergene) Der Verbraucher sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, was das Sicherheitsrisiko, wichtige Informationen zu übersehen anwachsen lässt.
Die Verbrauchergewohnheiten haben sich aber geändert, sodass eine digitale Plattform mit wichtigen Informationen Teile der physikalischen Informationen übernehmen könnten.
Darüber hinaus wird eine immer aktualisierte Information für Verbraucher ermöglicht und weiterer Verpackungsverzicht rückt ein Stück näher. Digitale Kennzeichnung der Produkt-Angaben spart erheblichen Platz auf Etiketten. Wir beantragen Information-Auslagerung auf gemeinsame EU-Plattform.
Lobby Ziel (6) Erweiterung des Artikels 2 um den Begriff „article“/Artikel
Es gibt schon seit vielen Jahren „Mikrobiom“-Kosmetik auf dem europäischen Markt mit Inhaltsstoffen vom Typ „Probiotika“. Probiotika sind aber weder Substanzen noch (homogene) Gemische, sondern strukturierte Artikel bestehend aus verschieden Stoffgruppen. Diese Artikel sind bisher nicht gemäß Artikel 2 der Kosmetikverordnung für den Einsatz in kosmetischen Produkten erlaubt. Wir beantragen die Aufnahme des Begriffs „Article/Artikel“ in den Artikel 2 der KVO, um Mikrobiom-Kosmetik eindeutig verkehrsfähig zu machen.
Lobby Ziel (7) Kein automatisches Stoff-Verbot ausgelöst durch CMR-Einstufung oder CLP-ATP
Bisher wurden Stoffe im kosmetischen Einsatz nach CMR-Einstufung oder CLP-ATP automatisch in ein laufendes Omnibus-Verfahren aufgenommen und anschließend reguliert oder verboten.
Es sollte immer eine SCCS Opinion angefertigt werden, bevor Stoffe in Omnibus-Verfahren aufgenommen werden, so wird eine nicht angemessene Regulierung unter dem Gesichtspunkt der Risiko-Bewertung vermieden.
Verschenken Sie nicht Potenziale zur Reduzierung Ihrer Kosten + Arbeitsaufwand + Personaleinsatz, Sie sollten professionellen Lobby-Einsatz für Ihre Vorteile hier mit Partnerschaft unterstützen und dort Geld sparen, wo Sie nicht so umfassend betreut werden.
weiter wichtige Ziele:
Verteidigung der Tierversuchs-Freiheit: Da Kosmetik keine eigene Agency für Bewertungen hat (nur das unverbindliche SCCS), soll Kosmetik zukünftig von der Agency für Chemikalien/ECHA betreut werden. Dort ist der Tierversuchs-Verzicht nicht gesetzmäßig verankert. SCCS muss eigenständig bleiben
Verhinderung von deutschem Gold-Plating (Versprechen Bundeskanzler Merz am 6.Juni 2025). Abschaffung nationaler KVO-Ergänzungs-Erlaubnis (die in Deutschland zu zusätzlichen Melde-Pflichten führt, die in Frankreich zu Stoffverboten führt und so den unbeschränkten Warenverkehr unterbindet)
Verkauf „nur zum gewerblichen Gebrauch“: striktere Instrumente zur Begrenzung und wirksamerer Strafvollzug
ebenso auf unserer Agenda
- Rohstoff-Unterlagen: Anwendung des Kommissions-Vorschlags „1S1A“. Vorteile Kosten-Ersparnis für die Industrie, Aufwand-Ersparnis, horizontaler Harmonisierung. Aber nur wenn individuelle sektoriale Anforderungen zusätzlich erfüllt + verbindlich geregelt werden
- Kostenersparnis, Verbotsgefahr-Minimierung: Festhalten an der bewährten Wissenschaft-basierenden, Risiko-orientierten und an der Anwendungs-Realität orientierten Sicherheitsbewertung statt der eher theoretisierenden, viel weiter reichenden Gefahren-Beurteilung ( „generic hazard approach“-Konzept), das erheblich mehr Aufwand und Kosten erzeugt
- SCCS-Zukunft: Erhalt des unabhängigen SCCS, statt Umsiedlung zur ECHA (Reduzierung der Kosmetikindustrie-Perspektiven, Gefahr der Tierversuchs-Anforderung an kosmetische Rohstoffe durch die Hintertür)
- Außenstehende wollen den Verbrauchern den Einblick in das CPNP geben. Das erzeugt aber zusätzlichen Aufwand. Unzumutbar für KMU, die dann in Zugzwang gebracht werden, zu den im CPNP erworbenen Kenntnissen selbsternannter Verbraucherschützer Stellungnahmen abzugeben, und damit die schon knappe Personalkapazität noch zusätzlich belasten sollen. Auch sind dann wieder Lawinen unsachlicher Öffentlichkeits-Diskussionen im Stil von B.U.N.D., CodeCheck und ÖkoTest zu befürchten, die dem Ansehen schaden und Arbeits-Aufwand für Rechtfertigungen bedeuten. (bekanntes Beispiel „Hormone in Kosmetik“) Der erhoffte zusätzliche Gewinn an Kontrolle ist irrelevant, Außenstehende kennen wohl nicht die bestehenden Selbstregulierungskräfte des Marktes.
- Verknüpfung von Zoll IT mit CPNP (besserer Abgleich von nicht verkehrsfähigen Importen)
- Vertrag von Lissabon-Konformität der KVO zu Verfahrensvereinfachungen
- Eindeutige Regulierungszusätze von Online-Verkauf in Ergänzung zur GPSR
- Die KVO hat das gesetzliche Ziel, Produktanwendung auf der Haut und den Anhangsgebilden zu regulieren. Umweltrelevanz ist wichtig, macht aber bei Integration in die KVO diese dann noch komplexer und gehört daher in einen anderen Regulierungsbereich. Kosmetik gehört nicht in denRegulierungsbereich der EmpCo.
- Kein automatisches Stoff-Verbot, wenn die Industrie keine Unterlagen zur Bewertung vorlegt. Ein Stoff wird nicht gefährlich, nur weil keine Unterlagen vorliegen.
- Langfrist-Ziel: neuer KVO-Anhang für KMU-Erleichterungen: Anpassung der KVO-Anforderungen an die wirtschaftlichen Potenziale von KMU nach der 1 JaTo-Regelung. Unterhalb 1 JaTo-Verkaufsvolumen erfolgen Regelungen zur angemessenen Reduzierung der KVO-Anforderungen an Unterlagen, Behördenbesuche, PID, Sicherheitsbewertung, Meldepflichten…
Wegen der vielen ungenutzten Optionen zur Vertretung Ihrer wirtschaftlichen Interessen sollten wir die Vertretung Ihrer wirtschaftlichen und fachlichen Interessen in Brüssel durchführen. Bitte ermöglichen Sie die Finanzierung unserer Arbeit durch Ihren bescheidenen Partnerschafts-Beitrag von nur 540 EUR/12 Monate (Anmeldung hier), damit wir die Arbeit bei den EU Kommissions-Arbeitsgruppen fachgerecht finanzieren und professionell durchführen können. Dafür könnten Sie an anderer Stelle Geld sparen.
Cosmetics Revision
So far, we have no discernible representation of SMEs‘ economic interests. The current problematic representation of your economic interests threatens to result in an unused opportunity to represent your economic interests. Don’t waste the potential to reduce your costs and effort; support us here with a partnership and save money elsewhere.
The EU Commission has invited submissions of requests for the content of the new Cosmetics Regulation as part of the revision (Commission call here). This is a valuable opportunity to present the economic interests of medium- and small-sized enterprises to the EU Commission and then politically enforce them there.
However, there are people who call themselves „representatives of the SME cosmetics industry,“ occupy a seat at the EU Commission, and yet still lack or even violate the representation of SME interests, because these people have presumably never worked in the cosmetics industry and have no ideas for solutions to the economic problems of medium- and small-sized enterprises. Furthermore, some important issues of recent years seem to be unknown. (Source for exemplary evidence here)
However, representation claims must first be earned by expertise, experience, work quality, and success; we have therefore established a comprehensive lobbying program: (SMEs = medium-sized and small cosmetics companies):
• Digital labeling of product information to save space on labels: selected information is outsourced to a common EU platform (examples: INCI declaration, 82 allergens to be declared in the future).
• Longer transition periods for product or packaging changes: due to (1) suppliers‘ obligation to purchase and stock large quantities, 2) time required for conversion procedures: weeks for raw material research + sampling, weeks for new recipe development, 3 months of stability testing, revision of safety assessment, revision of printing documents, delivery times for the packaging industry, etc.
• Consent with „1S1A“. Raw material documentation: application of the Commission’s „1S1A“ proposal. Advantages: cost savings for the industry, effort savings, horizontal harmonization. But only if individual sectoral requirements are additionally met and regulated in a binding manner.
• Cost savings, minimizing the risk of bans: Adhering to the proven science-based, risk-oriented, and application-oriented safety assessment instead of the more theoretical, far-reaching hazard assessment („generic hazard approach“), which generates considerably more effort and costs.
• SCCS future: Maintaining the independent SCCS instead of relocating it to ECHA (reducing the cosmetics industry’s prospects, risk of introducing animal testing requirements for cosmetic raw materials through the back door).
• Defending animal testing ban: Since cosmetics does not have its own agency for assessments (only the non-binding SCCS), cosmetics will in future be managed by the European Chemicals Agency/ECHA. The ban on animal testing is not legally enshrined there. SCCS must remain independent
• anti Glod-Plating: Abolition of the national supplementary authorisation to the Cosmetics Regulation (CPR) (which in Germany leads to additional reporting obligations, which in France leads to substance bans and thus prevents the unrestricted movement of goods)
• Outsiders want to give consumers insight into the CPNP. However, this creates additional burdens. This is unreasonable for SMEs, which are then forced to submit statements on the knowledge acquired in the CPNP by self-appointed consumer advocates, thus placing an additional burden on already scarce staffing. Furthermore, avalanches of irrelevant public discussions in the manner of B.U.N.D., CodeCheck, and ÖkoTest are to be feared, which damage reputations and require justifications (a well-known example is „hormones in cosmetics“). The hoped-for additional control is irrelevant; outsiders are likely unaware of the market’s existing self-regulatory forces.
• An addition of provisions to Article 20 that have become urgently needed due to the new EmpCo hurdles (e.g., definition of natural cosmetics)
• Sale „for commercial use only“: stricter instruments for restrictions and more effective enforcement
• No automatic substance ban triggered by CMR classification or CLP-ATP, but only after an SCCS opinion.
• medium term objective: simplification of safety assessments for SMEs (e.g., the safety of 90% of all conceivable raw material combinations has already been documented in millions of safety assessments and can be used with AI to create a reliable safety assessment). The first steps (using existing data combinations) are already state-of-the-art in safety assessments.
• Linking customs IT with CPNP (better comparison of non-marketable imports)
• Lisbon Treaty compliance of the CPR on procedural simplifications
• Formatting CPR Annexes II to VI in a more user-friendly manner
• Clear regulatory additions for online sales in addition to the GPSR
• Extension of Article 2 to include the term „article“ (only then does this permit the use of microorganisms/probiotics in cosmetic formulations such as „microbiome cosmetics“)
• The CPR has the legal objective of regulating the application of products to the skin and its appendages. Environmental relevance is important, but when integrated into the CPR, it makes it even more complex and therefore belongs in a different regulatory area.
• No automatic ban on substances if the industry fails to submit documentation for evaluation. A substance does not become hazardous simply because no documentation is available.
- Long term objective: new CPR annex for SME relief: Adaptation of CPR requirements to the economic potential of SMEs according to the 1 JaTo rule. Below 1 YT sales volume, regulations are in place to appropriately reduce the CPR requirements for documentation, official visits, PID, safety assessment, and reporting obligations.
Due to the many unused options for representing your commercial interests, we would be happy to once again represent your commercial and technical interests in Brussels. Please support the funding of our work with your partnership contribution of just €540 per 12 months (register here), so that we can properly finance and professionally conduct the work in the EU Commission’s working groups. You could save money elsewher